Häusliche Intensivpflege bei ALS
Was Sie
wissen sollten
Symptome der ALS
Die Symptome von ALS variieren und können anfangs subtil sein. Zu den ersten Anzeichen gehören oft Muskelzucken und -krämpfe, steife oder schwache Muskeln und Schwierigkeiten beim Sprechen oder Schlucken. Diese Symptome beginnen oft in den Händen, Füßen oder Gliedmaßen und breiten sich allmählich auf andere Körperteile aus, während die Krankheit fortschreitet. Zu den fortgeschrittenen Symptomen gehören:
- Muskelatrophie: Ein deutlich sichtbarer Muskelschwund und -schwäche.
- Spastik: Steifheit und Muskelverkrampfungen.
- Dysphagie: Schwierigkeiten beim Schlucken.
- Dysarthrie: Sprachstörungen, die durch die Schwäche der Sprachmuskeln verursacht werden.
- Atembeschwerden: Aufgrund der Schwäche der Atemmuskulatur.
ALS-Stufen und Krankheitsbild
Frühstadium
Im Frühstadium zeigen sich erste Symptome wie Muskelschwäche, Muskelzuckungen und leichte Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben. Die Symptome sind oft asymmetrisch und betreffen zunächst eine Körperseite. Patienten sind in dieser Phase meist noch weitgehend unabhängig.
Mittleres Stadium
Spätstadium
Im Spätstadium sind die Patienten in der Regel vollständig auf Hilfe angewiesen. Die Bewegungsfähigkeit ist stark eingeschränkt, und die Atemmuskulatur ist stark geschwächt, was oft die Verwendung eines Beatmungsgeräts erfordert. Die Fähigkeit zu sprechen und zu schlucken ist ebenfalls stark beeinträchtigt, was eine Ernährung über eine Magensonde notwendig machen kann.
ALS-Pflegeplanung
Die Pflegeplanung bei ALS erfordert eine umfassende und individuelle Herangehensweise, die die sich ändernden Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt. Ein gut durchdachter Pflegeplan kann die Lebensqualität erheblich verbessern und den Pflegeaufwand für Angehörige reduzieren.
Pflegeteam und Unterstützung
Ein interdisziplinäres Team ist entscheidend, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten. Dieses Team sollte aus folgenden Fachleuten bestehen:
- Neurologen: Fachärzte, die die Fortschritte der Erkrankung überwachen und medikamentöse Therapien anpassen.
- Physiotherapeuten: Helfen bei der Erhaltung der Beweglichkeit und Muskelkraft.
- Ergotherapeuten: Unterstützen die Patienten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben.
- Logopäden: Arbeiten an der Verbesserung der Sprach- und Schluckfähigkeiten.
- Sozialarbeiter: Bieten Unterstützung bei emotionalen und sozialen Aspekten der Pflege.
Pflegebedarf und Hilfsmittel
Die häusliche Pflege bei ALS erfordert oft spezielle Ausrüstung und Hilfsmittel, um die Mobilität und Unabhängigkeit des Patienten zu unterstützen:
- Rollstühle und Gehhilfen: Für die Fortbewegung.
- Angepasste Betten: Zur Vermeidung von Druckgeschwüren und zur Erleichterung der Pflege.
- Beatmungsgeräte: Bei Atemschwierigkeiten.
- Ernährungssonden: Bei Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme.
Emotionale und psychologische Unterstützung
Die psychische Gesundheit spielt eine wesentliche Rolle im Pflegeprozess. ALS-Patienten und ihre Familienangehörigen benötigen oft psychologische Unterstützung, um mit den emotionalen Herausforderungen der Krankheit umzugehen. Regelmäßige Gespräche mit einem Therapeuten und der Beitritt zu Selbsthilfegruppen können wertvolle Unterstützung bieten.
Therapieformen bei ALS
Obwohl es keine Heilung für ALS gibt, können verschiedene Therapien die Lebensqualität verbessern und das Fortschreiten der Symptome verlangsamen.
Medikamentöse Behandlung
Die medikamentöse Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zu den gängigen Medikamenten gehören:
- Riluzol: Das einzige Medikament, das nachweislich die Überlebenszeit leicht verlängert.
- Edaravone: Ein weiteres Medikament, das oxidative Stressschäden an den Nervenzellen reduziert und das Fortschreiten der Symptome verlangsamen kann.
Physiotherapie
Physiotherapie hilft, die Muskelkraft und Beweglichkeit zu erhalten. Regelmäßige Übungen können Muskelkrämpfe und Steifheit lindern und die Beweglichkeit verbessern. Physiotherapeuten entwickeln individuelle Trainingspläne, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Patienten abgestimmt sind.
Ergotherapie
Ergotherapie zielt darauf ab, die Selbstständigkeit im Alltag zu fördern. Ergotherapeuten unterstützen die Patienten dabei, Alltagsaktivitäten wie Anziehen, Essen und Hygiene zu bewältigen, und empfehlen Anpassungen im Wohnumfeld, um die Sicherheit und Unabhängigkeit zu erhöhen.
Logopädie
Logopädie ist wichtig für Patienten mit Sprach- und Schluckstörungen. Logopäden arbeiten daran, die Sprachfähigkeiten zu verbessern und Techniken zu vermitteln, die das Schlucken erleichtern und das Risiko von Aspirationen (Einatmen von Nahrung oder Flüssigkeiten in die Lunge) verringern.
Außerklinische Intensivpflege bei ALS
Die häusliche Intensivpflege bei ALS ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine umfassende Planung und spezialisierte Unterstützung erfordert. Die Pflege zu Hause kann die Lebensqualität erheblich verbessern, da der Patient in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Hier sind einige wesentliche Aspekte der häuslichen Intensivpflege bei ALS:
Pflegekräfte und Training
Eine qualifizierte Pflegekraft ist unerlässlich für die häusliche Intensivpflege. Diese Pflegekräfte sollten spezielle Schulungen und Erfahrungen im Umgang mit ALS-Patienten haben. Regelmäßige Schulungen und Updates sind notwendig, um sicherzustellen, dass sie mit den neuesten Pflegetechniken und Hilfsmitteln vertraut sind.
Atemtherapie und Beatmung
Atemtherapie ist ein kritischer Bestandteil der Pflege bei ALS. Atemtherapeuten können Übungen zur Verbesserung der Lungenfunktion und Techniken zur Sekretentfernung vermitteln. Wenn die Atemmuskulatur schwächer wird, kann eine nicht-invasive oder invasive Beatmung notwendig werden. Beatmungsgeräte und die richtige Handhabung dieser Geräte sollten Teil der Pflegeplanung sein.
Ernährungsmanagement
Ernährungsprobleme sind bei ALS-Patienten häufig. Eine Ernährungsberaterin kann helfen, einen ausgewogenen Ernährungsplan zu erstellen, der den Energie- und Nährstoffbedarf deckt. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Ernährungssonde erforderlich sein, um eine ausreichende Nahrungsaufnahme sicherzustellen.
Unterstützung für Angehörige
Die Pflege eines ALS-Patienten ist körperlich und emotional anstrengend. Angehörige benötigen Unterstützung und Entlastung. Dies kann durch regelmäßige Pausen, professionelle Pflegekräfte und Selbsthilfegruppen erreicht werden. Es ist wichtig, dass die Pflegenden auch auf ihre eigene Gesundheit und Wohlbefinden achten.
Finanzierung und rechtliche Aspekte
Die Kosten für die häusliche Intensivpflege können erheblich sein. Es ist wichtig, sich über mögliche finanzielle Unterstützung und rechtliche Aspekte zu informieren. Pflegestufen, Pflegegeld und zusätzliche Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung sollten überprüft und in Anspruch genommen werden.
ALS zu haben oder einen geliebten Menschen mit ALS zu pflegen, ist eine enorme Herausforderung. Dieser Ratgeber soll Ihnen dabei helfen, die Krankheit besser zu verstehen, einen umfassenden Pflegeplan zu erstellen und die notwendigen Unterstützungssysteme zu nutzen. Wenn Sie Fragen haben oder eine persönliche Beratung wünschen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen.
Kostenlose Beratung
Unsere spezialisierten Berater stehen Ihnen zur Verfügung, um Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen bei der Planung der häuslichen Intensivpflege zu helfen. Vereinbaren Sie noch heute ein kostenloses Beratungsgespräch, um mehr über unsere Dienstleistungen zu erfahren und wie wir Sie unterstützen können. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören und Ihnen zur Seite zu stehen.
Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wir sind für Sie da

ALS Pflege zuhause NRW – kompletter Leitfaden für Familien, die Unterstützung brauchen
ALS zuhause zu managen ist nichts, worauf man vorbereitet ist. Die Kräfte lassen nach, Atmung und Schlucken verändern sich, und die Aufgaben für Angehörige werden von Woche zu Woche mehr. Trotzdem wollen viele Betroffene möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Genau dafür gibt es in NRW ein recht breites Netz an Unterstützung – man muss nur wissen, wo man ansetzt. Der folgende Überblick zeigt, wer bei ALS zuhause wirklich hilft, wie man die Versorgung Stück für Stück organisiert und ab welchem Punkt ein Intensivpflegedienst wie FlexiHIP übernimmt. 1. Was man direkt nach der Diagnose klären sollte Nach einer ALS-Diagnose kommen mehrere Beteiligte ins Spiel, die am Anfang wichtig sind. ALS-Ambulanzen und Neurologie Hier laufen die medizinischen Fäden zusammen: Therapie, Verordnungen, Hilfsmittel. Was meist passiert• Physio, Ergo, Logo werden verordnet• Atemfunktion wird eingeschätzt• Empfehlung für Beatmung (nicht-invasiv oder invasiv)• Gutachten für Pflegegrad oder Hilfsmittel Hausarzt Braucht man ständig für Rezepte, Überweisungen und die ganz normale medizinische Begleitung. Sozialdienst im Krankenhaus Hilft besonders dann, wenn Beatmung ein Thema wird und man klären muss, wie die Versorgung zuhause aussehen kann. 2. Pflegegrad beantragen – ohne das geht kaum etwas ALS ist fortschreitend, und ein höherer Pflegegrad ist fast immer gerechtfertigt. Ohne Pflegegrad fehlen vielen Familien die nötigen Leistungen. Was zu tun ist• Antrag bei der Pflegekasse stellen• Termin für die MD-Begutachtung zuhause abwarten• Bei Ablehnung unbedingt Widerspruch prüfen Leistungen, die dann greifen• Grundpflege• Entlastungsbetrag• Pflegegeld oder Pflegesachleistungen• Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege• Hilfsmittel wie Pflegebett, Rollstuhl, Lagerungssysteme Bei schwereren ALS-Verläufen liegt der Pflegegrad häufig bei 4 oder 5. 3. Unterstützung im Alltag – bevor es zur Beatmung kommt Ambulanter Pflegedienst Hilft bei Körperpflege, Medikamenten, Mobilität. Für Angehörige ist das häufig die erste echte Entlastung. Therapien • Physio hält Beweglichkeit und Atemkraft länger stabil• Logopädie unterstützt beim Schlucken und Kommunizieren• Ergo hilft bei Alltagsbewältigung und praktischen Handgriffen Hilfsmittelversorgung Sanitätshäuser kümmern sich typischerweise um• Rollstuhl oder E-Rollstuhl• Kommunikationshilfen• Pflegebett• Lifter• Dusch- und Transferhilfen Eine passende Hilfsmittelversorgung entscheidet oft darüber, wie gut der Alltag zuhause funktioniert. 4. Wenn ALS weiter fortschreitet: Beatmung und Intensivpflege zuhause Sobald die Atemfunktion nachlässt, sprechen Ärzte über Beatmung. Ab diesem Punkt reicht eine normale ambulante Pflege nicht mehr aus. Dann kommt außerklinische Intensivpflege ins Spiel. Was ein Intensivpflegedienst wie FlexiHIP übernimmt • Rund-um-die-Uhr-Überwachung• Beatmungspflege (NIV oder invasiv)• Absaugen, Sekretmanagement• Versorgung des Tracheostomas• Notfallmanagement• Medikamentengabe• Austausch mit Ärzten, Klinik, Sanitätshaus• Organisation aller Hilfsmittel und Verbrauchsmaterialien• Vollständige Entlastung für Angehörige Das bedeutet: Betroffene können zuhause bleiben, auch wenn der Pflegebedarf sehr hoch wird. Schnelle Übersicht zur ALS Pflege zuhause NRW: Unser komprimierter Flyer bietet alle Leistungen, Kontaktinfos und Hilfen von FlexiHIP auf einen Blick. Flyer herunterladen (PDF) Für wen Intensivpflege sinnvoll ist • ALS mit Ateminsuffizienz• Beatmungspflicht• Pflegegrad 4 oder 5• Ärztliche Empfehlung für AKI• Wunsch, zuhause statt im Heim betreut zu werden 5. Finanzierung: Wer bezahlt die ALS Pflege zuhause NRW? Viele unterschätzen, was Kassen tatsächlich übernehmen. Ein Großteil der Kosten wird komplett getragen. Pflegekasse • Grundpflege• Entlastungsbetrag• Pflegehilfsmittel• Kurzzeit- und Verhinderungspflege Krankenkasse • Beatmungsgeräte• Kanülen• Absaugtechnik• Hilfsmittel und Therapien• Behandlungspflege Entscheidender Punkt Die außerklinische Intensivpflege wird in den meisten Fällen vollständig finanziert. Familien zahlen in der Regel nichts dazu. Sozialamt / Eingliederungshilfe • Wenn Eigenanteile übrig bleiben• Persönliches Budget• Unterstützung bei Umbauten in der Wohnung 6. Häufige Herausforderungen im ALS-Alltag – und wer dabei hilft Kommunikation Talker, Augensteuerungen, SoftwarelösungenZuständig: Logopädie, Neurologie, Sanitätshaus Mobilität Rollstuhl, Lifter, bauliche AnpassungenZuständig: Ergotherapie, Pflegekasse, Sanitätshaus Atemprobleme Beatmung, regelmäßige Kontrollen, SekretmanagementZuständig: Intensivpflegedienst, Beatmungszentrum Überforderung der Angehörigen Ambulanter Dienst oder IntensivpflegeKurzzeitpflege, Entlastungsbetrag, Verhinderungspflege 7. Praktische Reihenfolge: So organisiert man die ALS Pflege zuhause NRW Pflegegrad beantragen Beratung durch ALS-Ambulanz oder Hausarzt Hilfsmittelversorgung starten Ambulanten Pflegedienst einbinden Atemfunktion regelmäßig prüfen lassen Beatmung und AKI-Indikation klären Intensivpflegedienst wie FlexiHIP kontaktieren Finanzierung mit den Kassen abstimmen Pflegekraft-Team kennenlernen und Start planen Diese Reihenfolge vermeidet unnötige Wartezeiten und Lücken in der Versorgung. 8. Was FlexiHIP für ALS-Familien konkret tut FlexiHIP arbeitet täglich mit beatmeten und neurologischen Patienten – ALS ist ein Schwerpunkt. Eine kurze Übersicht über Leistungen, Kontaktwege und Entlastungsmöglichkeiten findest du auch in unserem kompakten Flyer. Leistungen im Überblick
Beatmung zuhause in NRW – wie läuft das eigentlich ab?
Beatmung zuhause in NRW ist für viele Angehörige eine völlig neue Situation. Plötzlich steht die Frage im Raum, wie eine häusliche Versorgung funktionieren kann und welche Schritte dafür notwendig sind. Dieser Artikel erklärt klar und verständlich, was bei der Beatmung zuhause in NRW zu beachten ist – von den Voraussetzungen bis zum Alltag, der Kostenstruktur und der Unterstützung durch spezialisierte Pflegedienste. NRW ist eines der bestversorgten Bundesländer für außerklinische Intensivpflege. Trotzdem wissen viele Familien nicht genau, wie der Weg von der Klinik ins eigene Zuhause funktioniert. Dieser Artikel soll Orientierung geben und erklären, was auf Angehörige und Patienten zukommt – verständlich, nah und ohne medizinisches Fachlatein. Erfahrungen aus der Praxis und Inhalte aus den gängigen Checklisten zur Beatmungspflege fließen mit ein. FlexiHIP wird als Beispiel genannt, weil der Dienst genau diese Versorgung in NRW übernimmt – ohne den Fokus auf Angehörige zu verlieren. Voraussetzungen für die häusliche Beatmung Medizinische Kriterien Eine häusliche Beatmung wird nur genehmigt, wenn eine dauerhafte oder längerfristige Atemunterstützung notwendig ist, zum Beispiel bei: • neuromuskulären Erkrankungen wie ALS• schweren Lungenerkrankungen• Querschnittlähmung• Langzeitbeatmung nach intensivmedizinischen Ereignissen Der behandelnde Arzt stellt fest, ob eine außerklinische Intensivpflege erforderlich ist. Die Klinik organisiert normalerweise das Entlassmanagement. Hier wird geprüft, ob die häusliche Umgebung geeignet ist und welche Hilfsmittel benötigt werden. Rolle des Entlassmanagements In der Klinik laufen alle Fäden zusammen: • Beatmungsart• benötigte Geräte• Schulung der Pflegekräfte• Organisation des Pflegedienstes• Einholen der Kostenzusagen Für Angehörige ist es wichtig, alle relevanten Unterlagen zu sammeln, denn diese werden später gebraucht. Pflegegrad und Begutachtung Für eine Versorgung zuhause ist ein Pflegegrad notwendig. Meistens handelt es sich um Pflegegrad 4 oder 5. Falls der Pflegegrad noch nicht besteht oder ein höherer Grad nötig ist, erfolgt eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst. Wichtige Dokumente Eine vollständige Dokumentenmappe erleichtert jeden Schritt. Dazu gehören vor allem (aus den Inhalten der Checklisten-Seiten 6–9): • Personalausweis und Krankenkassenkarte• Arztbriefe, Diagnosen, Medikamentenplan• Pflegegrad-Bescheid• Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung (falls vorhanden)• Entlassbericht aus der Klinik• Notfallplan mit wichtigen Telefonnummern• Hilfsmittelverordnungen Vorbereitung des Zuhauses Wenn klar ist, dass die Beatmung zuhause erfolgen kann, beginnt die organisatorische Phase. Grundlegende Anpassungen Typische Punkte aus der Praxis und den Checklisten (Seite 4–5): • Barrierefreie Zugänge schaffen• Stolperfallen entfernen• Gute Beleuchtung sicherstellen• Ausreichend Platz für Geräte, Pflegebett und Arbeitsbereich• Saubere und sichere Stromversorgung Gerade Beatmungsgeräte und Sauerstoffversorgung benötigen stabile Stromquellen und Platz für Notfallgeräte. Pflegebett, Beatmungstechnik und Notfallsysteme Die Ausstattung umfasst oft: • Pflegebett mit Aufrichthilfe• Beatmungsgerät• Absauggerät• Sauerstoffversorgung• Monitoring (Überwachung von Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung)• Notrufsystem• Ersatzgeräte für Ausfälle Ein Sanitätshaus übernimmt meist die Einweisung und liefert die Technik. Angehörige müssen das nicht selbst organisieren. Pflegedienste wie FlexiHIP koordinieren diese Schritte und unterstützen bei der Antragstellung (siehe Checkliste Seite 12). Wie läuft die Versorgung zuhause in der Praxis ab? 1:1-Betreuung in der außerklinischen Intensivpflege Beatmung zuhause bedeutet nicht, dass Angehörige rund um die Uhr pflegen müssen. Gerade in NRW sind spezialisierte Teams im Einsatz, die in der Regel 24 Stunden am Tag vor Ort sind. Das bedeutet konkret: • immer eine examinierte Fachkraft im Dienst• engmaschige Überwachung der Beatmung• Pflegehandlungen• Notfallmanagement• enge Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Sanitätshaus Schichtsystem und Übergaben Die Pflege läuft in Schichten, meist im 8–12-Stunden-Rhythmus. Jede Übergabe dokumentiert den Zustand, besondere Vorkommnisse und die medizintechnischen Einstellungen. Alltag zuhause Der Alltag kann – trotz Beatmung – stabil und lebenswert sein: • Körperpflege• Mobilisation, Transfers, Lagerung• Medikamentengabe• Inhalationen• Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie• gemeinsame Mahlzeiten• Teilnahme am Familienleben Viele Angehörige nutzen die Alltagstipps aus Checklisten (Seite 11), zum Beispiel feste Tagesstrukturen, klare Verantwortlichkeiten und regelmäßige Erholungspausen. Rolle der spezialisierten Pflegedienste in NRW Warum Spezialisierung entscheidend ist Beatmungspflege erfordert hohe Expertise: • Umgang mit invasiver und nichtinvasiver Beatmung• Erkennen von Notfällen• Umgang mit Sekretmanagement• Gerätebedienung• Trachealkanülenmanagement Ein spezialisierter Intensivpflegedienst stellt sicher, dass jederzeit Sicherheit gewährleistet ist. NRW als Vorteil NRW hat eines der dichtesten Versorgungsnetze Deutschlands. Spezialisierte Teams können schnell in Kliniken fahren, die Versorgung vorbereiten und zügig zuhause starten. Das ist wichtig, weil schnelle Einsatzfähigkeit nach der Klinik oft entscheidend ist. Kosten, Anträge und finanzieller Ablauf Wer zahlt was? Für die Beatmungspflege zuhause sind verschiedene Kostenträger verantwortlich: • Krankenkasse: medizinische Behandlungspflege, Beatmung, Geräte• Pflegekasse: Unterstützung im Alltag, Pflegegrad-Leistungen• Sanitätshaus: Hilfsmittel auf Rezept• ggf. Sozialamt, wenn Zuzahlungen nicht möglich sind Was Angehörige vorbereiten müssen Neben der Dokumentenmappe helfen folgende Schritte: • Pflegegrad überprüfen oder neu beantragen• Hilfsmittelverordnungen auf Vollständigkeit prüfen• Ansprechpartner der Krankenkasse notieren• Notfallnummern zusammenstellen• Entlassbericht griffbereit halten Ein vollständiger Notfallordner (Checkliste Seite 8–9) verhindert Verzögerungen. FlexiHIP und ähnliche Dienste übernehmen oft die gesamte Kommunikation mit den Kostenträgern und entlasten Familien deutlich. Emotionale Belastung für Angehörige Beatmung zuhause ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch emotional belastend. Angehörige beschreiben oft: • Unsicherheit und Angst• Überforderung durch Bürokratie• Sorge, Fehler zu machen• Schuldgefühle, wenn man selbst Pausen braucht Die Checklisten empfehlen ausdrücklich (Seite 13): • Pausen einplanen• Entlastungsangebote nutzen• Selbsthilfegruppen oder Austausch mit anderen Familien• Psychologische Unterstützung annehmen, wenn nötig Wichtig: Niemand muss das allein schaffen. Die Versorgung ist ein Teamprozess aus Pflege, Ärzten, Therapeuten und Angehörigen. NRW-Spezifika und Versorgungsradius NRW bietet entscheidende Vorteile: • kurze Anfahrtswege• schnelle Einsatzfähigkeit• hohe Dichte an Kliniken mit Beatmungszentren• viele spezialisierte Intensivpflegedienste• gut vernetztes Sanitätshaussystem FlexiHIP ist in NRW aktiv. Dadurch können Teams schnell reagieren, Hausbesuche durchführen und neue Patienten zügig übernehmen. FlexiHIP als Partner FlexiHIP begleitet Patientinnen und Patienten sowie Angehörige durch alle Schritte. Ohne Werbeversprechen, sondern mit klaren, menschlichen Leistungen: • 24/7 Erreichbarkeit für Angehörige• qualifizierte Pflegekräfte mit Beatmungserfahrung• Unterstützung bei allen Anträgen und Genehmigungen• enge Zusammenarbeit mit Kliniken in NRW• schnelle Einsatzfähigkeit durch regionalen Fokus• Hilfsmittelkoordination gemeinsam mit Sanitätshäusern• Begleitung und Beratung schon vor der Entlassung Familien beschreiben vor allem die Entlastung, die entsteht, wenn sie wissen, dass jeden Tag eine konstante, verlässliche Fachkraft da ist. Beatmung zuhause in NRW ist ein komplexer, aber gut strukturierter Weg. Mit der richtigen Vorbereitung, einer vollständigen Dokumentenmappe, einem spezialisierten Pflegedienst und einer guten Kommunikation zwischen Klinik, Angehörigen und Pflegekräften kann ein sicherer Alltag zuhause aufgebaut werden. Wichtig zu wissen: Dieser Weg ist machbar. Sie müssen ihn nicht allein gehen. Wenn Unterstützung gewünscht ist, kann jederzeit unverbindlich Kontakt aufgenommen werden – ganz ohne Verpflichtung. Entscheidend

Mythen über Intensivpflege – was stimmt wirklich?
Allein das Wort Intensivpflege erzeugt bei vielen Menschen Bilder von Maschinen, Kabeln, Krankenhauszimmern und Pflegekräften, die alles überwachen. Für Angehörige kann das einschüchternd wirken, für Betroffene beängstigend. Doch diese Vorstellungen entsprechen längst nicht der Realität. Insbesondere in der außerklinischen Intensivpflege, also der Pflege außerhalb des Krankenhauses. Wir möchten mit diesem Beitrag aufräumen und zeigen die häufigsten Mythen über Intensivpflege, klären Missverständnisse auf und geben gleichzeitig Einblicke, wie Pflege zu Hause funktioniert. Mythos 1: Intensivpflege bedeutet immer Krankenhaus Viele glauben, dass Intensivpflege ausschließlich in Kliniken möglich ist. Doch das stimmt so nicht. Dank moderner Pflegekonzepte und technischer Hilfsmittel können Patient:innen auch zuhause intensivmedizinisch versorgt werden. Professionelle Pflegekräfte übernehmen Aufgaben wie Beatmung, Medikamentengabe, Lagerung oder Überwachung der Vitalwerte. Rund um die Uhr. Vorteile der häuslichen Intensivpflege: Vertraute Umgebung: Patient:innen bleiben in ihrem Zuhause, was die Lebensqualität erheblich steigern kann. Flexibilität: Pflegepläne können individuell auf Bedürfnisse und Tagesabläufe angepasst werden. Angehörigenunterstützung: Familien werden aktiv entlastet, ohne dass sie selbst rund um die Uhr da sein müssen. Mythos 2: Beatmungspflege ist nur für ältere Menschen Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Beatmungspflege hauptsächlich ältere Leute betrifft. In Wahrheit kann sie jeden treffen, unabhängig vom Alter. Wer benötigt konkret Beatmungspflege? Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie ALS oder MS. Personen nach schweren Unfällen oder schwerer Erkrankung, die die Atemmuskulatur schwächen. Kinder und Jugendliche, die aufgrund von angeborenen Fehlbildungen oder schweren Krankheiten beatmet werden müssen. Beatmungspflege kann invasiv (über Trachealkanüle) oder nicht invasiv (über Maske) erfolgen. Beide Varianten lassen sich sowohl im Krankenhaus als auch zuhause sicher betreuen. Mythos 3: Zuhause ist Intensivpflege nicht sicher: Viele Angehörige fürchten, dass die Pflege zuhause nicht dieselben Sicherheitsstandards bietet wie ein Krankenhaus. Diese Angst ist in so einer Situation verständlich, entspricht aber nicht der Realität. Die Fakten: Pflegekräfte sind speziell ausgebildet für außerklinische Intensivpflege. Moderne Beatmungsgeräte, Monitore und Notfallpläne gewährleisten Sicherheit rund um die Uhr. Über kontinuierliche Schulungen und Qualitätskontrollen bleibt das Pflegelevel hoch. Oft sogar höher als in einer überfüllten Klinik. Mythos 4: Intensivpflege bedeutet keinen normalen Alltag mehr Das Patient:innen müssen nach Beginn der Intensivpflege ihr gewohntes Leben vollständig aufgeben ist falsch. Die Realität sieht anders aus: In Beatmungs-WGs oder bei häuslicher Pflege kann der Tagesablauf individuell gestaltet werden. Patient:innen können Hobbys nachgehen, soziale Kontakte und sogar kurze Ausflüge machen mit Begleitung der Pflegefachkraft. Selbstbestimmung wird großgeschrieben, denn Patient:innen entscheiden über Tagesablauf, Mahlzeiten und Freizeitaktivitäten. Mythos 5: Angehörige müssen alles allein organisieren Ein häufiger Mythos: Wer einen pflegebedürftigen Angehörigen zuhause betreut muss alle organisatorischen Aufgaben selbst übernehmen. Wie wir unterstützen: Überleitungsmanagement: Von der Klinik nach Hause werden alle Schritte geplant. Von Pflegekräften über Hilfsmittel bis hin zu Anträgen bei Pflegekassen. Pflegeplan: Individuell zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Patienten, inkl. Lagerung, Mobilisation und medizinischer Maßnahmen. Hauswirtschaftliche Unterstützung: Einkaufen, Kochen, Reinigung. Damit Angehörige entlastet werden. Mythos 6: Intensivpflege ist immer unpersönlich und klinisch Viele denken, dass Pflege rund um die Uhr nur aus medizinischen Handgriffen besteht. Dabei spielt die zwischenmenschliche Betreuung eine bedeutende Rolle. Denn: Pflegekräfte bauen ein Vertrauensverhältnis zu Patient:innen und Angehörigen auf. Emotionale Unterstützung, Begleitung bei Aktivitäten und Gespräche sind ein fester Bestandteil der Pflege. Moderne Konzepte wie individuelle Pflegepläne und personalisierte Tagesabläufe fördern ein Gefühl von Normalität. Mythos 7: Pflege ist nur medizinisch, nicht psychologisch relevant Intensivpflege ist viel mehr als nur medizinische Maßnahmen. Sie bietet: Psychologische Unterstützung beim Umgang mit Ängsten, Depressionen oder Einsamkeit Motivation durch Übungen, Mobilisation und Förderung der Selbstständigkeit. Soziale Betreuung durch Austausch, Aktivitäten und Teilnahme am Familienleben. Tipps für Angehörige: So finden Sie die richtige Intensivpflege Frühzeitig informieren: Sprechen Sie mit Ärzt:innen und Pflegeberater:innen über Möglichkeiten und Rechte. Überleitungsmanagement nutzen: Professionelle Unterstützung sorgt für einen reibungslosen Übergang von Klinik nach zuhause. Pflegekräfte gezielt auswählen: Achten Sie auf Qualifikation, Erfahrung und zwischenmenschliche Kompetenz. Technik verstehen: Kennen Sie Geräte wie Beatmungsgeräte, Monitore oder Absauggeräte, um Sicherheit zu gewährleisten. Selbstfürsorge nicht vergessen: Angehörige brauchen Pausen, Beratung und Entlastung, um langfristig für die Pflege bereit zu sein. Fazit: Intensivpflege ist komplex, ja aber sie ist nicht das, wovor viele Menschen zuerst Angst haben. Mythen wie „immer Krankenhaus“, „keine Lebensqualität“ oder „Angehörige müssen alles alleine machen“ entsprechen nicht der Realität. Mit professioneller, außerklinischer Intensivpflege, individuellen Pflegeplänen, betreuten Beatmungs-WGs und inkompetentem Überleitungsmanagement können Patient:innen sicher, selbstbestimmt und lebenswert gepflegt werden. Mitten in der eigenen Umgebung.
1. Termin vereinbaren
Vereinbaren Sie einen Termin über unser Kontaktformular oder rufen Sie uns an.
2. Erstgespräch und Beratung
In einem persönlichen Gespräch lernen wir Sie und die aktuelle Situation kennen.
3. Pflegekonzepts & Kostenvoranschlag
Erstellung eines individuellen Pflegekonzepts sowie kostenloser Kostenvoranschlag.
4. Leistungsunterstützung
Unterstützung bei der Beantragung von Leistungen bei der Pflegekasse.
5. Ihr FlexiHIP-Team
Nach Bewilligung erfolgt die Zusammenstellung eines qualifizierten Teams, das sich rund um die Uhr um Ihren Angehörigen kümmert.
6. Qualitätsmanagement
Regelmäßige Anpassung der Pflege, abgestimmt auf sich ändernde Bedürfnisse.
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